
Justus on Fire
Servus Leute!
Kennt ihr das? Es zieht euch einfach ans Wasser, ihr habt den Drang zu angeln egal wie die Bedingungen sind?
So geht es mir im Prinzip rund um die Uhr. Ich hab permanent Bock raus zu gehen, Zeit am Wasser zu verbringen und vorallem: Karpfen zu fangen!
So war es auch Anfang April, als ich mich dazu entschloss in einer sinkenden Luftdruckphase einen kurzen Overnighter zu starten. Um 16:30 Uhr zuhause los, um 06:15 Uhr wieder nachhause ins Homeoffice. Ein relativ knapper Zeitraum aber was solls, ich wusste wie das Gewässer funktioniert und hatte einen genauen Plan wie ich den Rüsslern nachstellen wollte. Im verbleibenden Tageslicht mit Fluopoppis bei einsetzender Dämmerung 2 Snowmans, einmal "Whitepineapple mit Pineapple popup" und auf der anderen Rute "Triple Xtract mit Blackpepper Poppi".
Ich war mir sicher damit eine gute Wahl zu treffen und startete zuversichtlich mein Vorhaben.
Mein Overnight Camp, bestehend aus meiner Liege und ein paar Taschen stand in kürzester Zeit und so konnte ich schnell meine Köder ins Rennen bringen. Nach ein paar Stunden des Popup-Badens entschied ich mich die Rigs zu wechseln und alles für die Nacht fertig zu machen. Gegen 21:30 Uhr legte ich mich unter Sternenklarem Himmel und bei Eiseskälte in meinen Schlafsack und versuchte zu schlafen.
Mein "Gats-Beani" wärmte mir die Ohren und ich versuchte die Kälte die in meinen Ventec kroch zu ignorieren. Kein Zelt aufzustellen war kein guter Plan dachte ich mir und glitt irgendwann über in einen tiefen Schlaf.
Es war etwa 00:05 Uhr als ich wach wurde und feststellte das irgendwas nicht stimmte. Ich hörte ganz klar meinen Carpsounder kreischen aber die neben meinem Kopf liegende Funkbox gab keinen Laut von sich. Ich streckte den Kopf aus dem Schlafsack und sah wie jede Menge Schnur von meiner "triple xtract Rute" gezerrt wurde. Also los schnell raus in die Kälte, die Kopflampe mehr über die Augen gezogen als auf die Stirn und mit offener Jacke nahm ich die Rute auf und stellte freudig fest das da schonmal kein Zwerg am anderen Ende zog. Nach einem relativ ruhigen Drill konnte ich dann einen schönen wohlgenährten Spiegler in die Maschen bugsieren. Yes! Kein Blank und noch dazu ein guter Fisch. So wollte ich das haben. Ich richtete alles her um Fotos zu machen und lichtete zufrieden meinen Fang ab. Nachdem die Falle wieder scharf war kochte ich mein Wasser für die Wärmflasche erneut auf und machte es mir anschließend in meinem oberflächlich gefrorenen Schlafsack bequem. Nach wenigen Sekunden war ich schon wieder im Land der Träume... Um etwa 03:15Uhr (nachdem ich die Frequenz meiner Funkbox richtig eingestellt hatte) wurde ich durch das laute Signal der Carpsounder Box geweckt. Wieder die selbe Falle die zugeschnappt hatte. Noch während ich den Fisch drillte fing es an zu regnen, das war echt das schlechteste was passieren konnte.
Ich stand da, bei komplett umgeschlagenen Wetter in der Kälte und im Regen und kurbelte den zweiten Spiegler Nacht gemütlich bis etwa 15 Meter vors Ufer. Im Lichtkegel merkte der Fisch wohl das irgendwas nicht stimmte und explodierte förmlich, er zog sicherlich 30meter Schnur bevor ich ihn wieder bremsen konnte und beruhigt Richtung Kescher befördern. Eingenetzt. Und mit diesem Gedanken blickte ich auf meine Liege auf deren Außenseite kleine Pfützen standen.
Die Session konnte ich mit einem guten Gefühl beenden, mein Plan war aufgegangen und ich war gleich doppelt erfolgreich. Also, schnell die sieben Sachen gepackt und ins Auto geschmissen. Dann noch ein kurzes Shooting mit dem kleineren Rüssler, den Fisch wieder ins wirklich Kalte Nass entlassen und ab Richtung Heimat. Um halb 5 konnte ich dann daheim ins gemütliche trockene Bett steigen und noch eine Runde schlafen.
Ich wünsche euch allen Gesundheit und wenn ihr es ans Wasser schafft Tight lines!
Gruß Justus